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Betteln im Mittelalter & Larp


 
 

Bettler prägen leider damals wie heute das städtische Bild. Zum betteln sind heutzutage noch Menschen gezwungen, obwohl in unserem Land ein modernes soziales Netz existiert.

Gerade im Mittelalter gab es viele Bettler, denn damals gab es für körperlich eingeschrenkte oder anders arbeitsunfähige Menschen keinerlei Einkommen welches ihnen vom Staat gegeben wurde. Doch auch durch unser modernes Sozialsystem können wir nicht verhindern, dass es Bettler gibt. Auch heutzutage ist es meist noch so, dass diese Menschen durch ein körperliches oder seelisches Leid, oder aber durch eine fehlende Arbeitserlaubnis oder Wohnung, nicht arbeiten können oder dürfen. Viele caritative Vereine versuchen die Bettler durch Unterkünfte oder Lebensmittelausgaben zu unterstützten. Solcherlei Einrichtungen waren auch schon im Mittelalter existent. Hier übernahm oft die Kirche diese Aufgabe.

Das Betteln blickt so gesehen auf eine sehr lange Geschichte zurück die bis in die Antike reicht. Die Menschen im Mittelalter lebten zu mehren Generationen zusammen. Die Erwachsenen und Arbeitsfähigen versorgten die Alten und die Kinder im Familienverband. So waren die Alten auf die nächste Generation angewiesen, leisteten aber durch ihr Wissen und ihre Erfahrung, sowie durch die Kinderbetreuung und Haushaltshilfe ihren Beitrag.

Betteln mussten im Mittelalter jene, die entweder nicht zu einem solchen Familienverband gehörten oder deren Familie verarmt war. Zu dieser Zeit waren Menschen, die betteln mussten ein fester Bestandteil des Stadtbildes. Nicht wenige versuchten auch durch Diebstahl oder Räuberei ihre Not zu lindern.

Betteln im Larp – Das Spiel der Armut

Im Live-Rollenspiel werden ebenfalls manchmal Bettler oder Bettlerinnen als Charaktere bespielt. Es kann ein Reiz davon ausgehen, das harte Leben eines Bettlenden Menschen nachzuempfinden und zu erleben wie schwer es selbst im Larp, also nur für vier Tage, ist über die Runden zu kommen. Live Rollenspiel ist hier eine Möglichkeit der Selbsterfahrung um zum Beispiel zu mehr Empathie und Verständnis zu gelangen, oder die Privilegien, die einem das Leben außerhalb der Straße bietet mehr wertschätzen zu lernen.

Der Weg auf die schiefe Bahn ist als Bettler schnell getan im Larp, so kann auch hier aus einem Bettler schnell ein Dieb oder Räuber werden. Banden, Gangs und Clans rekrutieren auch für ihre Machenschaften direkt von der Straße. 

Es ist eine schwierige Gradwanderung einen mittelalterlichen Bettler zu spielen oder ihm zu begegnen. Für Charaktere, die aus diese treffen, kann es schwierig sein, das Spiel aufrecht zu erhalten und nicht aus ihrem modernen Wertesystem heraus zu handeln. So wird es sich „moralisch falsch“ anfühlen als Adliger einen Bettler beispielsweise davon zu jagen. Ebenso driftet ein Bettlerspiel sehr schnell in Klamauk a la Monty Python ab, wenn das Spiel übertrieben wird. Hier ist es eine Gradwanderung zwischen dem „Ernst“ der Lage und dem Spielspaß an der Figur. 

Es ist auch immer eine Frage des Settings in dem eine Larp-Veranstaltung stattfindet. Ist das Larp eher leichtgängig und humoristisch macht es vielleicht Sinn eher alberne Slapstick Bettler zu spielen. Ist es stimmungstechnisch ein eher düsteres ernstes Larp können gut gespielte Bettler und Bettlerinnen die Atmosphäre noch beklemmender machen, gerade weil sie die anderen Spieler und Spielerinnen vor moralische Herausforderungen stellen können.

Um einen Bettler oder Bettlerin im Larp zu spielen benötigst du nicht viel Erfahrung, auch die Klamotte ist recht gut zusammen zu stellen, man muss sie nur entsprechend zerlumpen. Grunggewandung findest du hier in unserem Onlineshop von ANDRACOR

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