Narren & Gaukler im Larp

Der Begriff Narr bezeichnet einen mittelalterlichen Spaßmacher, der die meist adelige Gesellschaft mit Witzen und Kunststücken amüsierte. Gaukler wiederum waren meist fahrendes Volk, die das gemeine Volk gegen Eintritt oder gesammeltes Geld belustigten.

Ein Narr war meist in auffälliger Gewandung und einer bunten Gugel mit sehr langen Zöfpen gut von den anderen höfischen Angestellten zu unterscheiden. Die sogenannte Narrenkappe war das absolute Markenzeichen der Narren und war ein ziemlich gotteslästerlicher Gegenentwurf zu den schlichten Gugeln der Mönche und des braven Volkes. Die Schellen an seiner Kleidung machten die Ankunft eines Narren meist schon vorher bekannt. Auf wegen dieses Auftritts wurde der Narr meist in Verbindung mit dem Teufel gebracht, da dieser auch als öfter in Narrengestalt dargestellt wurde.

Der Kirche waren Narren natürlich oftmals ein Dorn im Auge, aber man lies sie gewähren, da sie das Volk belustigten und ablenkten von Missständen und prekärem Leben, die sie sonst vielleicht aufbegehren ließen. Es gab sogar große Feste, wie den Karneval wo die Rollen von Kirche und Narrentum umgekehrt wurden für einen Tag, um so symbolisch darzustellen, dass die weltliche Organisation für Gott letztlich kein Gewicht hat und auch um als Ventil der sonst ruhiggestellten Gesellschaft zu dienen. Aber je nach kirchlicher Institution war die Haltung zu solchen Festlichkeiten teils sehr umstritten. „Die Kirche“ im Mittelalter kann man eben nicht nicht als einheitliche Entität betrachten. Es gab wirklich sehr viele verschiedene kirchliche Institutionen, Klöster und Orden mit unterschiedlichen Ansichten und Praktiken. Die Haltung zur Narren-Tradition variierte daher je nach Ort, Zeit und persönlicher Einstellung der beteiligten Geistlichen.

Narren in der Vergangenheit bis Heute

Narren blicken auf eine lange Vergangenheit zurück, die bis weit vor das Mittelalter reicht, denn schon in der Antike waren Spaßmacher in der Gesellschaft bekannt und beliebt. Ein Narr verfügte teils über viele Talente, wie zum Beispiel Jonglieren, Akrobatik, Zaubertricks oder sogar Feuerspucken. Das solche Künste auf die leichtgläubigen Leute teils wie Magie wirkten, brachte Narren eher noch zusätzlich in Verruf mit dem Teufel im Bunde zu stehen.

Narren und Narrinnen der heutigen Zeit sind vor allem die Clowns. Anders als der Narr im Mittelalter sind Clowns heutzutage nicht mehr an einem Regierungsplatz Teil der Bespaßung, sondern sie führen ihre Aufführungen und Späße meistens im Zirkus auf. Karneval oder im deutschen der Fasching ist bis heute eine Tradition die in vielen Ländern der Welt auf die eine oder andere Weise praktiziert wird, also ist das Narrentum bis heute nicht ausgestorben, sondern erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit.

Gaukler im Larp

Gaukler & Narren sind die Entertainer einer Larp Veranstaltung. Das bedeutet, dass man sich darauf einstellen sollte, vor Publikum seine Kunst zur Schau zu stellen. Sollte man unter Redeangst leiden, ist ein Narr oder Gaukler als Larp-Charakter wahrscheinlich eher schwierig umzusetzen.

Verfügt man über akrobatisches Talent oder kann zum Beispiel mit Feuer jonglieren ist man der ideale Mensch um einen Gaukler oder eine Gauklerin zu spielen. Hier greift die Regel Du-kannst-was-du-darstellen-kannst sehr stark, denn das Publikum entscheidet über die Qualität deines Auftritts. Hier sind Narren & Gaukler den Barden nicht unähnlich. Man sollte schon etwas können, dass sich vorzuführen lohnt, um ein erfolgreicher Gaukler zu sein. Zauberkünstler, Schlangenmenschen, Bauchtänzerinnen, Schwertschlucker und Feuerspucker sind im Larp eben nicht nur Spiel sondern oftmals echte Profis, die ihr Handwerk verstehen. Bei Aktionen mit Feuer und echten Waffen ist das sogar absolut obligatoirisch. Aber man kann von professionellen Gauklern im Larp auch das Handwerk des Gaukelns erlernen. Viele Gruppen von Schaustellern sind sehr aufgeschlossen Leuten gegenüber, die echtes Interesse an Gauklerei zeigen und können einem so manche Kniffe und Tricks zeigen.

Gaukler zählen wie auch Barden fast immer zu den Künstlern und Künstlerinnen, eine Sondergruppe im Larp, die meistens stark vergünstigt oder sogar umsonst an einer Larp-Veranstaltung teilnimmt und auch teils echtes Hutgeld sammeln darf. Denn egal ob Gaukler, Narr oder Barde, man wird sehr viel dafür tun, dass eine Larp-Veranstaltung das wundervolle Erlebnis wird, das sie ist. Eine Taverne ohne Barden am Abend ist einfach nur trist und ein Abend mit Feiern nach der Schlacht ist nur halb so schön ohne Feuertänzer und -tänzerinnen.

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