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Tempelritter und Kreuzzüge im Mittelalter und Larp


 
 

Als Tempelritter bezeichnet man Ritter, welche sich in den Dienst der Kirche stellten. Wir sprechen im Falle der Tempelritter vor allem über Angehörige des Christentums. Die ursprünglichen Tempelritter als eigener Orden gründeten sich in Folge des ersten Kreuzzuges nach Jerusalem. Diese Ritter arbeiteten aus religiösen Motiven eng mit dem Klerus zusammen. Somit verbanden Tempelritter zum einen ritterliche Eigenschaften wie Mut, Ehre und Loyalität mit den Eigenschaften eines Mönches, also Frömmigkeit und fester Glaube.

Kriegerische Parteien und Klerus waren lange Zeit strickt getrennt und verschmolzen nun aufgrund der Kreuzzüge zum ersten christlichen Ritterorden. Um die Tempelritter ranken sich bis heute noch einige Legenden und Mythen.

Kreuzzüge und Kreuzritter, ein kurzer Abriss

Die Kreuzzüge waren eine Serie militärischer Expeditionen, die während des Mittelalters zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert stattfanden. Sie wurden von westlichen Christen organisiert, um das Heilige Land, insbesondere die Stadt Jerusalem, von muslimischer, also aus Sicht der christlichen Kirche heidnischer Kontrolle zurückzuerobern und den Zugang zu den heiligen Stätten des Christentums zu sichern. Die Kreuzzüge hatten viele und wechselnde politische und wirtschaftliche Motive und beeinträchtigten nachhaltig das Verhältnis zwischen dem Christentum und dem Islam.

Der erste Kreuzzug

1096 rief Papst Urban II. auf dem Konzil von Clermont den ersten Kreuzzug aus, um Palästina zu erobern. Er reagierte damit auf den Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios des ersten Komnenos, welcher um militärische Unterstützung gegen die Seldschuken bat. Etwa 3 Jahre später eroberte tatsächlich ein Herr der Kreuzritter die heilige Stadt Jerusalem. Für diesen ersten Kreuzzug wurden Laienheere und Ritterheere aus Frankreich, Deutschland und Italien rekrutiert. Eine wesentliche Triebfeder dieses Kreuzzuges war, das das heilige Land des Oströmischen Reichs etwa 450 Jahre vorher von den Arabern während der islamischen Expansion eingenommen worden war.

Der zweite Kreuzzug

Etwa fünfzig Jahre später (1147) wurde der zweite Kreuzzug initiiert, um das Königreich von Edessa zu unterstützen und zurückzugewinnen, das von den Muslimen erobert worden war. Dieses Unterfangen blieb jedoch weitgehend ohne Erfolg.

Der dritte Kreuzzug

Der dritte Kreuzzug war einer der prägensten, den bis heute bekannte Könige anführten. Richard Löwenherz von England, den die meisten aus seiner nicht unwichtigen Abwesenheit in der Robin Hood Erzählung kennen, und Kaiser Friedrich I. Barbarossa von Deutschland zogen 1189 erneut mit ihren Armeen Richtung Jerusalem. Der Grund war, das Saladin, der Sultan von Syrien und Saranzenenherrscher, Jerusalem nach mehr als 80 Jahren christlicher Besatzung zurückerobert hatte. Es gab verhehrende Schlachten, die beide Seiten hart trafen und letztlich einigte man sich auf einen Waffenstillstand und die Erlaubnis für christliche Gläubige in die heilige Stadt pilgern zu dürfen. Zwischen dem zweiten und dritten Kreuzzug spielt auch die Handlung des Films „Königreich der Himmel“. Sehr empfehlenswert wenn man sich für die Kreuzzüge interessiert. Historisch nicht komplett akurat aber sehr gut gemacht.;)

Der vierte Kreuzzug

Der vierte Kreuzzug von 1202 bis 1204, der ürsprunglich als Krieg gegen Ägypten geplant war, endete auch nicht mit einer Eroberung heiligen Landes, sondern führte über komlexe Missverständnisse mit dem Kaiser von Byzanz letztlich zur schweren Plünderung und Eroberung von Konstantinopel. Also der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches, die eigentlich christlich war zu dem Zeitpunkt, durch die Kreuzfahrer. Deshalb ist dieser vierte Kreuzzüg ein Paradebespiel für die Ambiguität der Kreuzzüge an sich und durch ihn entzweiten sich letztlich die westlichen christlichen Lager von denen des Ostens.

Das Ende der Kreuzzüge

Es gab noch weitere kleinere Versuche von Kreuzzügen danach, aber sie alle hatten nicht mehr die gravienden Auswirkungen der vier großen Kreuzzüge. Das Thema Kreuzzüge umfasst also eine Zeitspanne von etwa 200 Jahren und es ist bis heute ein faszinierendes Thema für Literatur, Film und Fernsehen.

Während jedem Kreuzzug starben natürlich auf beiden Fronten sehr viele Menschen, wobei dies nicht nur durch die Kampfhandlungen, sondern auch schon durch die beschwerlichen Reisen geschah. Die Kreuzzüge konnten letztlich die „Befreiung“ des heiligen Landes und der Stadt Jerusalem aus muslimischer Hand nie erreichen und haben sicher im Nachgang beiden Kulturen mehr geschadet als genutzt.

Tempelritter und Kreuzritter. Was ist der Unterschied? Und wo sind sie heute?

Der Templerorden war zur Zeit der Kreuzzüge einer der wichtigsten und einflussreichsten Ritterorden und war auch Maßgeblich an Kreuzzügen mit beteiligt. Als Orden der armen Ritter Christi und des salomonischen Tempels im Jahr 1119 nach dem ersten Kreuzzug gegründet, um die Pilger auf ihren Reisen zum Heiligen Land zu schützen und zu unterstützen, erlangten die Tempelritter über die Zeit enormen Reichtum und politische Macht, was dazu führte, dass sie zu einer der einflussreichsten Institutionen ihrer Zeit wurden. Man kann also die Templer als Kreuzritter oder Kreuzfahrer bezeichnen. Aber nicht jeder Kreuzritter gehörte dem Orden der Templer an. Durch weite Strecken des Mittelalters hinweg blieb der Templerorden eine wichtige und mächtige Instanz.

Im frühen 14. Jahrhundert erst begann die Macht des Ordens zu bröckeln, als der französische König Philipp IV., auch bekannt als Philipp der Schöne, sich hoch bei den Templern verschuldete. Um dieser Schuld zu entgehen und sich den Reichtum des Ordens unter den Nagel zu reißen, ließ König Philipp IV den Orden gezielt diffamieren. Sodomie, Ketzerei und was nicht alles sonst wurden den Templern unterstellt. Er ließ Templer dann auch gezielt verhaften und folterte sie um Geständnisse zu erzwingen. Im Jahr 1312, auf dem Konzil von Vienne, wurde der Templerorden offiziell aufgelöst und aufgelöst. Der letzte Großmeister des Templerordens, Jacques de Molay, wurde 1314 auf dem Scheiterhaufen verbrannt, nachdem er und einige andere hochrangige Mitglieder der Templer unter der Anklage der Ketzerei verurteilt worden waren.

Danach flüchteten viele der Ordensbrüder, die es noch schafften ins Exil oder oder schlossen sich anderen Ritterorden und klerikalen Organisationen an. Manche gingen auch in den weltlichen Stand über oder zogen sich in Klöster zurück.

Legenden, Mythen und sogar Verschwörungstheorien um den Templerorden sind bis heute geblieben und werden auch in der Popkultur behandelt. Siehe zum Beispiel die Spielereihe Assassin’s Creed, die den Kampf der Assassinen gegen die mächtige Schattenorganisation der Templer thematisiert. Es gibt sogar moderne Organisationen und Gesellschaften, die sich auf das historische Erbe der Templer berufen. Allergings hat keine dieser modernen Gruppen direkte Nachfahren des ursprünglichen Templerordens in ihren Reihen.

Tempelritter im Larp darstellen

Einige solcher Legenden über Templer finden sich auch in abgewandelter Form im Larp wieder. Hier kann man ebenfalls klerikale Charaktere spielen, die aus religiösen Gründen kämpfen. Diese bezeichnen sich auch teilweise als Tempelritter, meist jedoch allgemeiner als Paladine oder Glaubenskrieger. Wobei es sich hier allermeist nicht um einen christlichen Hintergrund handelt, sondern die bespielten Religionen ausgedacht oder nur angelehnt sind an einen historischem Hintergrund. Wenn ein Templer-Charakter noch dazu in der Lage ist, durch die Gebete an seine Gottheit magische Kraft zu gewinnen, spricht man auch von einem Paladin oder Kriegspriester.

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