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Ritterturniere im Larp und Mittelalter


 
 

Wenn man an Mittelalter und Ritterlichkeit denkt, landet man schnell mal bei dem Thema des Ritterturniers. Der Adel und die Krone sitzt beisammen und läd die kühnsten Ritter des Landes zum Turnier und zum Kampf um einen wertvollen Preis. Ritterturniere sind Bestandteil vieler Märchen, Sagen und Legenden. Dreht sich die Handlung von Filmen um das Thema Ritter, kommen oft auch ritterliche Turniere, als Teil der Handlung vor. In diesem kleinen Artikel wollen wir ein bisschen was zur Entstehung und Historie von Ritterturnieren erzählen und erklären wie solche Turniere im Larp-Kontext oder heutzutage auf Mittelaltermärkten umgesetzt werden.

Wie entstanden Ritterturniere und wozu dienten sie?

Die ersten so zu bezeichnenden Ritterturniere entstanden im mittelalterlichen Europa des 11. Jahrhunderts. Wie genau sie entstanden ist jedoch umstritten und es gibt mehrere Theorien darüber, wo ihr Ursprung liegt. Wahrscheinlich gab es sowieso mehrere Faktoren die zu dieser Art der Veranstaltung führten.

Es kann gut sein das die ersten Ritterturniere aus militärischen Übungen und Wettkämpfen hervorgegangen sind, die von Rittern durchgeführt wurden, um ihre Kampffähigkeiten zu verbessern. Diese Übungen beinhalteten das Reiten auf Pferden, den Umgang mit Waffen und das Kämpfen gegen andere Ritter. Da solche Praktiken eine interessante Unterhaltungsform darbieten konnten, wurden nach und nach die Wettstreite für die zivile Bevölkerung und den Adel geöffnet.

Eine andere Theorie wäre, dass Ritterturniere Teil von höfischen Festen und Feiern wurden, die im mittelalterlichen Europa beim Adel sehr beliebt waren. Turniere, bei denen Ritter verschiedene Spiele und Herausforderungen bestritten, um ihre Fähigkeiten zu demonstrieren und um die Aufmerksamkeit der Damen zu gewinnen, waren sicher einfach eine willkommene Form der Unterhaltung.

Unabhängig von ihrem Ursprung entwickelten sich Ritterturniere im Laufe der Zeit zu einer wichtigen gesellschaftlichen und kulturellen Tradition im mittelalterlichen Europa. Sie waren ein beliebter Zeitvertreib für Adlige aber auch bürgerliche Schichten, und es wurden oft große Summen Geldes auf die Ergebnisse der Turniere gewettet. Die Ritterturniere dienten auch dazu, die militärische Macht und den Status der Ritter zu demonstrieren und zu festigen, sowie als Machtdemonstration des Adelshauses das sie veranstaltete.

Wie lief so ein Ritterturnier ab?


Ein mittelalterliches Ritterturnier war in der Regel ein mehrtägiges Ereignis, das eine Vielzahl von Wettkämpfen und Veranstaltungen umfasste. Hier sind einige der typischen Aktivitäten, die während Ritterturnieren stattfanden:

  1. Ankunft und Registrierung: Die Ritter kamen am Turnierort an und registrierten sich bei den Turnierveranstaltern. Sie wurden dann auf den Turnierplan gesetzt und erhielten ihre Startzeiten für die verschiedenen Wettbewerbe.
  2. Prozession: Zu Beginn des Turniers gab es oft eine Prozession, bei der die Ritter in ihren prunkvollen Rüstungen und mit ihren Waffen durch die Stadt oder das Dorf ritten, um sich der Bevölkerung zu präsentieren.
  3. Ritterliche Spiele: Die ritterlichen Spiele umfassten eine Vielzahl von Herausforderungen, wie z.B. Lanzenstechen, Schwertkämpfe, Ringstechen und Bogenschießen. Die Ritter kämpften in verschiedenen Kategorien, basierend auf Alter, Erfahrung und Rang. Die Wettkämpfe waren oft gefährlich, da die Ritter in voller Rüstung kämpften. Verletzungen waren an der Tagesordnung.
  4. Festmahle und Bankette: Während des Turniers speisten die Ritter oft mit dem Adel an langen Tischen. Es gab Unterhaltung in Form von Musik, Tanz, Gauklerei und Gesang.
  5. Preisverleihung: Am letzten Tag des Turniers wurden die Gewinner der verschiedenen Wettbewerbe bekannt gegeben und Preise wie Geld, Waffen oder Rüstungen wurden verliehen. Es konnte also lukrativ sein ein Turnier zu gewinnen, was viele Ritter dazu veranlasste teilzunehmen.

Es ist wichtig anzumerken, dass Ritterturniere nicht immer friedlich abliefen und oft zu echten Konflikten und Kämpfen führten. Echte Fehden zwischen verfeindeten Turnierrittern, wie im Film wird es aber eher selten gegeben haben. Die Veranstalter mussten dafür sorgen, dass die Sicherheit der Teilnehmer und Zuschauer gewährleistet war, und dass die Regeln der Spiele eingehalten wurden.

Das Ritterturnier im Larp? Wie wird es umgesetzt?

Ein ritterliches Turnier kann Bestandteil der Handlung einer Larp-Veranstaltung sein oder sogar selbst die Haupthandlung bilden. Ein reines Turnier-Larp wird manchmal auch als Turney bezeichnet.

Wird eine Ritterturney bespielt, läd meistens ein Adelshaus zu der Veranstaltung die Gäste ein. Hier kann das Adelshaus aus von der Orga gecasteten NSC-Charakteren bestehen, oder eine eigenständige Spielergruppe mit einem bespielten Adelshaus sein.

Als spielende Charaktere auf die Veranstaltung werden dann Ritter oder andere Helden eingeladen, die sich im Wettstreit miteinander messen. Auch bürgerliche und zivile Zuschauende können NSC-Figuren oder Spieler-Charaktere sein.

Es gibt aus Turniere diverse Wettstreite die in Rahmen von Larps möglich sind: Duellkämpfe mit verschiedenen Waffen, Bogenschießen, ein Schlacht mit zwei Parteien, Ring- und Faustkämpfe, Speerwerfen und so weiter.

Schwierig wird natürlich die Disziplin des Tjostens oder Lanzenstechens zu Pferd umzusetzen, weil Pferde nicht im Larp eingesetzt werden können. Hier wird sich mit z.B. Steckenpferden oder einem Huckepackträger (sehr albern, aber unterhaltsam) beholfen.

Ein Turnier kann ein schöner Hintergrund für allerlei Intrigenspiel und unterhaltsamen Plot sein. Genügend Konfliktpotential ist unter den Kontrahenten natürlich auch gegeben. Es muss garnicht klassisch wie im Mittelalter umgesetzt sein, sondern darf auch schöne Fantasy-Elemente enthalten.

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